19.00 | Konrad, oder das Kind aus der Konservenbüchse – Nach dem gleichnamigen Buch von Christine Nöstlinger
Dauer: 2,5 Stunden
Ein Theaterworkshop für Erwachsene und Jugendliche mit und ohne Jeux Dramatiques Erfahrungen.
Was wird heutzutage nicht alles bestellt und verschickt, Bücher, Kleider, Tiere, Samen aller Art. Wie weit ist der Sprung zum bestellten Menschen?
Das perfekte Kind – frisch aus der Konserve
Christine Nöstlinger geht in Konrad, der 1975 erschien, diesen Gedanken weiter. Konrad kommt als Paket ins Haus geliefert. Frau Berti Bartolotti hat ihn nicht bestellt. Da sie gern Bestellcoupons abschickt und oft nicht mehr weiß, was sie alles bestellt hat, behält sie das Paket mit der Konservendose. Konrad befindet sich als verschrumpeltes Halbfertigprodukt in der Dose und muss erst mittels beigelegter Nährlösung fertig gestellt werden. Das glückt Frau Bartolotti überraschend gut. Wie aus dem Superproduktionskind ein ganz normaler frecher Junge wird, der am Ende trickreich vor seiner plötzlich auftauchenden echten Bestellfamilie und der Herstellerfirma gerettet werden muss, erleben wir im gemeinsamen Spiel. Wir wollen über das Spiel mit den Jeux Dramatiques herausfinden, was für Auswirkungen das „Alles Haben können“ und der von einer Institution gezeugter Supermensch auf die Gesellschaft haben.
„Spielend die Welt entdecken, lustvoll, ernsthaft den inneren Spuren folgen, in bekannten und unbekannten Rollen erleben, was hinter den Dingen ist.“ – Heidi Frei | Begründerins der Jeux Dramatiques
On Earth III – Eine posthumanistische Performance in einer Retro Bar der Zukunft. Mit Tanz, Karaoke, Wehmut, Hoffnung und Herz.
Concept: The Loose Collective with Gunilla Heilborn
Direction: Gunilla Heilborn
Performance: Alex Deutinger, Alexander Gottfarb, Marta Navaridas, Anna Maria Nowak, Frans Poelstra, Stephan Sperlich
Music, Composition: Guenther Berger, Stephan Sperlich
Live Electronics: Guenther Berger
Light Design: Peter Thalhamer
Costumes and Stage: Hanna Hollmann
Sound: Stefan Ehgartner
Production Assistance: Sophie Schmeisser
Production: Performancinitiative 22, Kunstverein Archipelago
Supported by: Stadt Graz Kultur, Kultur Land Steiermark, Bundeskanzleramt Österreich, MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien
15:00 – 16:30 | GRAZER GESCHICHTEN GESUCHT! – theaterpädagogischer Workshop, Leitung: Angelina Schallerl
Der Workshop ist kostenlos!
Das Next Liberty bietet in dieser Spielzeit einen generationenübergreifenden Familienspielclub an, bei dem sich die Spieler*innen mit dem Thema „Identität Graz“ beschäftigen und ihre Erfahrungen und Ergebnisse im Mai 2020 u. a. in Kooperation mit dem Lendwirbel im Rahmen des Grazer Kulturjahres 2020 umsetzen werden.
Im Rahmen der Europäischen Theaternacht haben alle Interessierten von 0-99 Jahren am 16. November die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden und eigene Grazer Geschichte(n) zu sammeln, festzuhalten, zu neuem Leben zu erwecken. Also: Durchstöbert eure Fotoalben, Dachböden und Erinnerungen und bringt uns ein Bild, das Bände spricht, einen besonderen Gegenstand, der eine Geschichte erzählen kann, oder teilt einfach eure liebsten persönlichen Graz-Geschichten oder Stadt-Utopien mit uns. Ausgehend davon werden wir unterschiedliche theatrale Erzählformen erforschen und ausprobieren, gemeinsam erzählen, verfremden, erfinden und improvisieren – sodass am Ende eine neue, gemeinsame Graz-Geschichte, ein Beitrag zum kollektiven Gedächtnis entsteht.
19:00 | REIGEN – Arthur Schnitzler | Theaterprobe im Proberaum „Das Andere Theater“ (Premiere am 28. Nov. im Kirstallwerk)
Bei den Erstaufführungen in Wien und Berlin vor hundert Jahren kam es zu Tumulten und schließlich zum Verbot der Aufführungen. Inzwischen gehören die zehn Dialoge längst zu den Meisterwerken der Weltliteratur. In den zehn Szenen des Reigens begegnen einander Dirne und Soldat, Soldat und Stubenmädchen, Stubenmädchen und junger Herr, junger Herr und junge Frau, junge Frau und ihr Gatte, dieser Gatte und das süße Mädel, das süße Mädel und der Dichter, der Dichter und die Schauspielerin, die Schauspielerin und der Graf, der Graf und die Dirne der ersten Szene. Keiner ist dem andern treu; sie schlafen miteinander, aber intim werden sie nicht. Sie bleiben einsam, auch wenn sie nicht allein sind. Doch die Einsamkeit ist nicht ihr Schicksal, sondern ihre Schuld. Sie beruht auf Lüge und Betrug, auf Gier, auf Oberflächlichkeit. Und der Gedanke an den Tod lässt die Personen nicht los. Er ist die Lockung zum Genuss des Augenblicks.
Besetzung:
Dirne: Lisa Loigge
Stubenmädchen: Charly Rehnke Junge Frau: Anna Vukadin Süße Mädel: Naila Rachdi Schauspielerin: Hanna Gries
Soldat: Felix Scheuer Junge Herr: Amrito Geiser Ehegatte: Gregor Kurz Dichter: Alexander Lainer Graf: Klaus Schweinzer
Regieassistenz: Hannah Lackner Licht und Ton: Ronny Priesching Fotos/Videos: Oliver Herz Grafik: Franziska Gallé Souffleuse: Barbara Neumeister Choreographie: Luigi Zola und Reni Trendafilova Bühne und Regie: Alois Gallé
„Der Winter tut den Fischen gut“ erzählt in kurzen Sequenzen die Geschichte eines Frauenlebens, von (kleinen) Erfolgen und (großen) Verlusten, von Hoffnung und geplatzten Träumen. Von einem Alltag, wie er alltäglicher nicht sein könnte.
Ein geregeltes Leben, das ist es, was Maria Beerenberger (Mitte/ Ende 40) hat: einen Mann samt Schwiegermutter, eine Arbeit, eine Wohnung, Träume. Doch dann verliert sie ihre Arbeit und ihr Alltag beginnt sich zu verändern. Auch wenn sie anfänglich versucht, das Geregelte aufrecht zu erhalten – mit der Zeit geht immer mehr davon verloren. Ihr Leben wird immer mehr bestimmt von AMS-Vorgaben, staatlicher Unterstützung, persönlichem Rückzug und einem leisen Aufgeben.