19:00 | Josef und Maria – Peter Turrini
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten
„Wo gehört man denn hin, wenn man zu niemandem gehört?“ Es ist am 24.12. im Kaufhaus nach Ladenschluss. Die verwitwete Maria Patzak, eine Aushilfsputzfrau, kommt und beginnt ihren Dienst. Der alleinstehende Josef Pribil hat sich gleichfalls für diesen Abend einteilen lassen als Aushilfe bei der Wach- und Schließgesellschaft. So treffen zwei auf Herbergssuche aufeinander. Sie identifizieren im jeweils anderen die Einsamkeit. Sie verteidigen vehement ihre Vergangenheit, behaupten tapfer ihre Gegenwart und blicken in gebeugter Haltung in die Zukunft. Nach und nach eröffnen sie einander ausgehungert ihre Leben und ergreifen die Chance der Zweisamkeit. Die Welt draußen, die sie zum menschlichen Abfall erklärt hat, wird nun ihrerseits ausgeblendet.
Peter Turrini meint: „Die Menschen in meinen Stücken sind von den Schlägen ihrer Existenz verkrümmt. Sie haben in dieser Verkrümmung eine Würde, etwas Unveräußerliches.“ (Thomas Sessler Verlag Wien)
Zeitgenössischer Tanz im Doppelpack aus dem Repertoire von Cie.tauschfühlung. Dynamiken zwischen zwei Körpern erforschen sich durch ein subtiles Verständnis von Raum und Zeit, die Momenthaftigkeit von Bewegungen verschwimmt durch intuitive Entscheidungen und Reaktionen.
Cie tauschfühlung APPROACHES by Hanusch
Stadt Wels Dienststelle Veranstaltunsservice und VHS
20:30 | Die Irre von Chaillot – Schauspiel, Jean Giraudoux, Bearbeitung: Gabriele-Kirsten Lutz
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten https://www.jungestheaterwels.at/
Sie haben klein angefangen und sich mit krummen Geschäften an die Macht und ans Kapital gebracht: der Präsident, der Baron, der Börsenmakler und einige andere geldgierige Spekulanten. In einem Pariser Café gründen sie eine Geheimgesellschaft und planen einen gigantischen Coup: Unter den Straßen von Paris wurden riesige Erdöl-Reserven entdeckt, natürlich muss dafür die halbe Stadt gesprengt werden inklusive ihrer Kathedralen und Baudenkmäler. Ein Bombenleger ist bereits engagiert. Doch die zerstörerischen Pläne bleiben nicht unbemerkt: Die »Irre von Chaillot«, Untergrundkönigin und Schutzherrin der kleinen Leute, heckt mit ihren nicht minder irren Freundinnen und einem Heer von Getreuen einen Plan aus, um die Stadt zu retten. Und nicht nur das: Diesmal sollen die Bösen restlos vernichtet werden … Giraudoux schrieb »Die Irre von Chaillot« 1943 als morbides Märchen, in dem das Gute siegt und das Böse bestraft wird, eine böse, aber höchst vergnügliche Farce über das Treiben von verantwortungslosen Politikern, Spekulanten und Geschäftemachern mit Pariser Flair. (zitiert aus dem Programm des Theaters Aachen)